Die 135 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens erwartete an dem Nachmittag ein abwechslungsreiches Programm. Nach der Eröffnung durch Regina Meyer, Demografiebeauftragte des Landkreises Göttingen, und Beate Böcker, Leiterin der Servicestelle Bürgerschaftliches Engagement, begrüßten Thorsten Feike, Bürgermeister der Stadt Duderstadt und Kreisrat Conrad Finger die Anwesenden. Beide unterstrichen die hohe Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für den ländlichen Raum und dankten den Ehrenamtlichen für Ihren unermüdlichen und freiwilligen Einsatz in vielfältigen Einsatzfeldern.
Begrüßung der Teilnehmenden beim Freiwilligentreffen 2024 in Duderstadt (Foto: Stefan Burchard / Landkreis Göttingen)
Im ersten Teil des Treffens sorgten thematische Austauschrunden für mehr Vernetzung: Es gab Impulse, Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten z.B. zur Aktivierung der Menschen im Dorf oder zu Herausforderungen und Veränderungsprozessen im Verein. Die Teilnehmenden konnten sich auch in einer freien Austauschrunde ohne vorgegebenes Thema austauschen und z.B. ihre Wünsche äußern oder bei einem Speed-Dating schnell neue Kontakte knüpfen.
Ergebnisse und Wünsche aus den Austauschgruppen
In einer agilen Austauschrunde zum Thema: „Aktive Dorfgemeinschaft, lebendige Vereine“ mit Margitta Kolle und Eva-Maria Martin wurde in mehreren Gruppen diskutiert und Erfahrungen geteilt. Zwei Punkte wurden in allen Gruppen als besonders wichtig hervorgehoben: Erstens: Kommunikation und Räume/Orte in den Dörfern sind zentrale Bausteine, um gemeinsame Prozesse im Dorf anzustoßen und nachhaltig umzusetzen. Zweitens: Die Bürger*innen sind die wichtigsten Akteure neben politisch gewählten Vertreter*innen, Vereinen, Verbänden und der Kirche, sich mit ihren Ideen und Fähigkeiten einzubringen und in der Gemeinschaft aller Generationen die Entwicklung ihres Dorfes zu gestalten.
In der Austauschrunde „Auf in die Zukunft“ mit Vereinsberater Udo Küster aus Osterode und Bad Grund und Svenja Rudloff wurde diskutiert, vor welchen Herausforderungen die Vereine stehen und wie sie diese angehen können. Nach einem „Schnelltest“, wo die Vereine stehen, wurden Lösungsansätze für eine zukunftsorientierte Vorstandsarbeit zusammengetragen: Umstrukturierungen hin zu mehr Teamarbeit, klare Aufgabenzuordnungen und die frühzeitige Einbindung des Nachwuchses sind hier wichtige Bausteine. Ein Fazit von Udo Küster: Nutzt die Vernetzung untereinander, um Ideen und Lösungen untereinander zu teilen – hierfür sind Veranstaltungen wie die heutige eine hervorragende Gelegenheit.
In der freien Austauschrunde, die von Regina Meyer und Philipp Kallenbach moderiert wurde, konnten die Teilnehmenden die Themen einbringen, die sie in ihrem freiwilligen Engagement bewegen und bei denen sie sich Unterstützung wünschen. In der Runde von Regina Meyer wurde zusammengetragen, was den Engagierten auf der Seele liegt und welche Ressourcen und Potenziale zur Bewältigung der Herausforderungen genutzt werden können. Hier wurden insbesondere Fördermittel und Nachwuchssorgen genannt, aber zunehmend auch der Bedarf an Bildungsarbeit, wegen der (politischen) Sorge vor rechtsextremistischer Unterwanderung. Als viertes Thema wurde auch hier die Notwendigkeit zum Überdenken von Vereinsstrukturen genannt in Richtung Teamvorstand. Als Ressourcen und Potenziale wurden von den Teilnehmenden verschiedene Ansätze eingebracht, wie z.B. Erzählcafés für alle Generationen, aber auch interkulturelle Bildung und Treffpunkte für pflegende Angehörige sowie die Nutzung von kirchlichen Orten und Ressourcen. Von der öffentlichen Hand wird sich die Fortführung der Freiwilligentreffen gewünscht, gerne erweitert um zusätzliche thematische, regionale oder spartenbezogene Freiwilligentreffen. Nicht zuletzt sollte das Sachliche und Gesellige verbunden werden. „Wir brauchen eine „DSGVO-kompatible“ Kontaktmöglichkeit, um sich direkt und selbstorganisiert vernetzen zu können!“ – so das Fazit.
Austausch beim Freiwilligentreffen 2024 in Duderstadt
In der Runde von Philipp Kallenbach konnten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen zum Erwerb von Immobilien austauschen. Aber auch der Umgang mit rechtlichen Hürden, wie z.B. dem Datenschutz, wurden diskutiert. Durch den Austausch in der Gruppe konnten sich die Teilnehmenden zum Teil direkt gegenseitig bei ihren Fragen helfen. Dort wo weitere Unterstützung notwendig war, wurde zu passenden Beratungsstellen vermittelt.
Als neues Austausch-Format wurde ein „Speed Dating“ ausprobiert. Das Format kam bei den Teilnehmenden sehr gut an. Besonders gelobt wurde die Möglichkeit, in kurzer Zeit viele Menschen aus unterschiedlichen Bereichen des Ehren- und Hauptamtes kennen zu lernen. Die Methode bot einen idealen Rahmen, um über den eigenen Tellerrand zu schauen und unkompliziert Kontakte zu Menschen zu knüpfen, die ebenfalls fürs Ehrenamt brennen.
Markt der Möglichkeiten mit Unterstützungsangeboten
Im zweiten Teil der Veranstaltung erwartete die Teilnehmenden beim „Markt der Möglichkeiten“ ein umfangreiches Beratungsangebot rund um das Ehrenamt. Sie erhielten Unterstützung bei ihren Anliegen und konnten sich mit den richtigen Ansprechpersonen über ihre Themen austauschen. Verschiedene Organisationen und Institutionen nutzten die Veranstaltung, um auf Ihr Angebot für ehrenamtlich Engagierte aufmerksam zu machen. Zahlreiche regionale Anlauf- und Vermittlungsstellen sowie viele weitere Ansprechpartner*innen z.B. zu den Themen Fördermitteln, Kulturförderung, Dorfmoderation, Demokratiestärkung, Ehrenamtskarte, Inklusion, Vereinsberatung und -vermittlung waren vor Ort vertreten.
Markt der Möglichkeiten beim Freiwilligentreffen 2024 in Duderstadt
Die Teilnehmenden – Haupt- und Ehrenamtliche aus den unterschiedlichsten Bereichen und Regionen des Landkreises – nutzten rege die Möglichkeit zur Vernetzung, Beratung und zum fachlichen Austausch. Ein kurzes Fazit des Treffens und Eindrücke der Teilnehmenden rundeten den Nachmittag im Zeichen des Ehrenamtes ab.
Ein toller Nachmittag im Zeichen des Ehrenamtes
Frau Brigitta Lunderstädt, ehrenamtlich Engagierte in Göttingen-Nikolausberg, sagte nach dem Treffen: „Ich war begeistert! Von der Organisation, der Stringenz, der Durchführung, den Inhalten, dem Miteinander! Und hatte echte Freude beim Austausch und Erarbeiten von Ideen in unserer Gruppe.“
„Das Freiwilligentreffen hat sich als Format bewährt und uns darin bestärkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Für unsere zukünftige Arbeit nehmen wir auf jeden Fall mit, dass wir die regionale Vernetzung weiter ausbauen und intensivieren wollen – idealerweise in Kooperation mit regionalen Akteuren vor Ort.“ sagte Beate Böcker, die Leiterin der Servicestelle Bürgerschaftliches Engagement. „Zentral ist auch die regelmäßige Unterstützung der Engagierten durch gezielte Informationen über relevante Fördermöglichkeiten, Qualifizierungs- und Austauschangebote. Mit unserem monatlichen Newsletter wollen wir den Engagierten helfen, diese Ressourcen für sich und ihre ehrenamtliche Arbeit weiter zu erschließen. Um sich in unseren E-Mail-Verteiler aufnehmen zu lassen, schreiben Sie einfach eine kurze E-Mail an GIVE@landkreisgoettingen.de. Alle ehrenamtlich und freiwillig Engagierten aus dem Landkreis Göttingen sind auch jederzeit herzlich einladen, sich bei der Servicestelle mit Ihren Anliegen zu melden.“
Die Veranstaltung findet einmal im Jahr statt und wird von der Servicestelle Bürgerschaftliches Engagement organisiert. Mit dem Freiwilligentreffen möchte der Landkreis den freiwillig Engagierten für ihr ehrenamtliches Engagement danken und einen Rahmen für Austausch und Vernetzung schaffen.
Alle Informationen zu dem Freiwilligentreffen finden Sie auch unter: www.engagiert-im-landkreisgoettingen.de/freiwilligentreffen2024
Rückfragen können unter GIVE@landkreisgoettingen.de oder telefonisch unter 0551 525-3025 erfolgen.