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Zu Besuch bei der IG Streuobst Schwiegershausen


Im Ehrenamt einen Beitrag für Natur und Umwelt leisten


Jonas Fröhlich ist ehrenamtliches Mitglied und 1. Vorsitzender bei der IG Streuobst Schwiegershausen. In einem Interview erzählt er von den Aufgaben des Vereins und berichtet über die Gewinnung des Schwiegerhäuser Apfelsaftes.

Wie ist euer Verein entstanden?

Die Interessengemeinschaft Schwiegershausen e.V. existierte seit knapp 20 Jahren und hat derzeit 40 aktive Mitglieder. Anfang der 2000 wurde das größte Streuobst-Projekt in Niedersachsen gestartet und diverse Streuobstwiesen angelegt, auch die Streuobstwiese in Schwiegershausen. Die Äpfel, die geerntet werden, werden in einer Mosterei in Reinhardshagen zu dem Schwiegershäuser Apfelsaft gepresst. Begonnen hat der Verein mit einer Startmenge von ca. 5 Tonnen Äpfeln, mittlerweile sind es zwischen 65 und 75 Tonnen Äpfel. Die Rekordernte lag bei 107 Tonnen.

Der Gedanke hinter der Arbeit ist, einen gewissen Beitrag für die Natur und Umwelt zu leisten und das Obst, das anfällt zu verwerten.

Was sind die Aufgaben eures Vereins?

Es gibt drei Sammelwochenenden im Herbst (September und Oktober), an denen die Äpfel geerntet werden. Der Verein kümmert sich neben der Obsternte auch um die anfallenden Arbeiten auf der Wiese. Dazu gehören im Frühsommer die Mäharbeiten auf der Streuobstwiese und die Schnittmaßnahmen für die Bäume im Frühjahr und Herbst. Der Verein verfügt über einen eigenen Fuhrpark mit Gerätschaften, die von den Mitgliedern jederzeit für private Zwecke kostenfrei genutzt werden können. Der Landschaftspflegeverband Göttingen unterstützt den Verein im Frühjahr mit den Baumarbeiten.

Was passiert mit dem gepressten Apfelsaft?

Der gewonnene Apfelsaft geht per Direktvermarktung, am Samstag nach dem Sammelwochenende, an die Menschen, die Äpfel abgegeben haben. Die Äpfel werden nicht nur aus Schwiegershausen angeliefert, sondern auch aus den umliegenden Ortschaften. Der Apfelsaft, der übrig bleibt, wird an den Handel (Getränkemärkte, Rewe, kleine Restaurants, Bio-Läden etc.) verkauft. Durch die Einnahmen aus dem Apfelsaftverkauf werden Projekte anderer Vereine z.B. die Jugendfeuerwehr unterstützt oder gefördert.

Gibt es problematische Situationen in deinem Ehrenamt?

Probleme gibt es immer wieder bei der Mitgliedergewinnung, vor allem bei der Übernahme von Vorstandsposten. Es wird immer schwieriger Privatleben und Arbeitsleben unter einen Hut zu bekommen, da ist keine Zeit mehr für ein Ehrenamt. Das ganze Jahr über gibt es immer Sachen zutun, wobei die Hauptarbeit im Herbst zur Erntezeit anliegt.

Was waren deine Beweggründe, diesem Verein beizutreten?

Ich habe den Verein vor 10 Jahren mit Freunden bereits bei der Apfelernte unterstützt. Irgendwann ist man näher an den Verein rangekommen, hat an Veranstaltungen teilgenommen, hat sich als ein Teil des Vereins gesehen und ist Mitglied geworden.

Wo siehst du deinen Verein in der Zukunft?

Die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Organisationen im Ort soll gestärkt werden. Hierfür gibt es bereits ein Projekt, indem Vereine bei der Apfelernte helfen, um Geld für ihre Vereinskasse zu sammeln. Weiterhin soll der Verein auf sicheren Füßen stehen und neue Mitglieder gewonnen werden, die sich aktiv mit einbringen.

Wie stellst du dir die Mitgliedergewinnung vor?

Aus Erfahrungen lassen sich Mitglieder nur durch die direkte Ansprache gewinnen. Eine Mitgliedschaft ist auch aus dem örtlichen Umfeld möglich. Der Mitgliederbetrag beläuft sich auf 12 Euro im Jahr und Vereinsmitglieder dürfen alle Gerätschaften vom Verein kostenfrei mitnutzen. Terminlich findet einmal im Jahr eine Jahreshauptversammlung statt und verschiedene Ausflüge mit den Vereinsmitgliedern (z.B. zur Mosterei nach Reinhardshagen). 

Wie kann man euch kontaktieren?
Wer die Mitglieder und Freunde unseres Vereins bei der Apfelsammlung, der Annahme oder sonstigen Aktivitäten unterstützen möchte, wendet sich bitte an mich, d.h. an den Vorsitzenden Jonas Fröhlich unter Tel. 0152 29133575 oder per E-Mail an jonasfroehlich@gmx.net

Die Apfelernte wird außerdem per E-Mail und Aushang kommuniziert.

Vielen Dank für das Gespräch! 

(September 2022)


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